
Patricia Troncoso Robles:
Trotz eines Hungerstreiks von 52 Tagen (sie verlor 15 Kilos), imponiert
Patricia Troncoso Robles. Die erst kürzlich angekommene „Chepa“
sieht jünger als 35 Jahre aus. Sie wurde schon mehrmals verhaftet
und eingesperrt, nachdem sie an politischen Demonstrationen der
Mapuche Bewegung teilnahm. Sie hat gewünscht, von dem Gefängnis
von Victoria nach Angol versetzt zu werden, da in Victoria keine
anderen Mapuche Gefangenen waren und sie sich dort sehr einsam fühlte.
Nicht alle Mapuche Frauen akzeptieren die „Chepa“. Mireya
Figueroa, ein Mapuche Dirigentin, auch angeklagt für Terrorismus,
bezeichnet die „Chepa“ als Sympathisantin der Bewegung,
die aber kein echtes Mapuche Blut habe. „Mein Familiennahme
ist nicht Mapuche aber ich erforschte meine Herkunft : in den Adern
meinen Grosseltern floss Mapuche Blut“, sagt Patricia selbst.
Ihre Eltern, geboren in der Nähe von Chillán,
wanderten nach Santiago aus. Die Mutter arbeitete als Hausangestellte
und der Vater als Arbeiter in der Plastikindustrie. […] Die „Chepa“,
war die älteste von fünf Geschwistern. […] Ihre Familie
war sehr arm, wohnte in einem Haus das weder Licht noch fliessendes
Wasser hatte […]. Trotz Armut (die Klasse fand in einem verlassenen
Autobus statt) schaffte sie es, die Schule zu beenden, und studierte
Kindergartenlehrerin. Schon als Kind war sie von der Katholischen
Kirche angezogen. […] Sie wollte Missionarin werden und postulierte
als Klosterfrau […]. Sie evangelisierte Kinder in den armen Wohnvierteln.
Sie sagt, sie habe sich nie in politischen Parteien betätigt,
aber protestierte gegen die Regierung von Pinochet und verteidigte
die Menschenrechte.
Zwischen 1994 und 1999 studierte sie Religion und
Theologie an der Universidad Católica von Valparaíso.
In diesen Jahren fing sie an, sich für das Thema der Konstruktion
des hydroelektrischen Damms von Ralco zu interessieren: „Ich
entschied mich für eine radikale Option, verliess meinen damaligen
Partner und ging aufs Land, um dort zu arbeiten und im Alto Bio
Bio meine Herkunft zu erforschen. Dort lernte ich die Quintramán
Schwestern und Aurelia Mariguán kennen und erlebte seltsame
Sachen. Als wir ein Ngillatún (religiöse Zeremonie der
Mapuche) vorbereiteten, hörte ich plötzlich der Gesang
einer Mapuche Frau in den Bäumen. Ich sah ihren Schatten vorbeigehen
während sie Kultrún spielte. Dabei fühlte ich die
mystische Energie“.
Sie erinnert sich auch, in dieser Nacht geträumt
zu haben: „ Ich sah einen grossen Wolf mit einer vielfarbigen
Decke. Er sah mich mit scharfblickenden Augen von Kopf bis Fuss
an, packte meine Hand und stiess mit seinen Krallen zu. Als ich
den Traum erzählte, sagten die Mapuche, dass meine Vorfahren
mich am suchen waren.“
Danach installierte sich die „Chepa“ in
den Mapuche Gemeinschaften denen Lonkos (Mapuche Hauptmann) Pascual
Pichún und Aniceto Norín, in Didaico. „Ich hatte
einen Garten, wob Wolle und Trariloncos (Traditionelles Stirnband)
und konnte von diesen Aktivitäten gut leben. Dort verstand
ich das Ungerechtigkeits-Gefühl der Mapuche. Der Vormarsch
der Forstwirtschaftsfirmen, die für ein Butterbrot Hektaren
bekamen und Subventionen für Ihre Aktivitäten erreichten“.
Sie erzählt, dass die Lonkos Pichún und
Norín mit dem Forestal Mininco (Forstwirschaftsfirma) einen
Streit um 56,5 Hektare hatten. “Die Leuten trafen eine radikale
Entscheidung und eigneten sich dieses Land an, damit die Tiere grasen
konnten. Darauf kamen aber die Forstwirtschaftswärter und klagten
sie an und zielten auf sie mit Waffen. Die Leute wurden wütend
und es kam zur Konfrontation. Danach kam auch die Polizei und schlug
die Leute. Pascual Pichún musste ins Krankenhaus geführt
werden“.
Sie erinnert sich, dass die Mapuche nach diesem Ereignis
nicht nur die 56,5 Hektare wollten, sondern das ganze Land das ihnen
weggenommen wurde. Alle Diskussionsmittel mit den Behörden
waren erschöpft und es gab keine Lösung mehr. […] Es
gab noch mehr Konfrontation, da die Polizei eine Machi (Shaman)
schlug und ihr zwei Rippen brach […]“.
Die Polizei suchte Patricia Troncoso Robles während
mehreren Monaten. Aber, sagt sie, „ich wollte mich nicht stellen,
ich hatte nichts getan“. Sie lebte im Untergrund in verschiedenen
Mapuche Gemeinschaften. Dabei erntete sie Mais, um ihre Mahlzeiten
zu bezahlen. Schlussendlich wurde sie am 13. September 2002 mit
den Lonkos Pascual Pichún und Aniceto Norín festgenommen.
„Ich habe mich verteidigt. Da ich schon ungefähr zum
sechsten Mal gefangen wurde, und da die Polizei mich einmal so stark
geschlagen hatte, dass ich ein Lungenödem bekam, wurde ich
diesmal verrückt. Ich schlug zurück. Als ich in den Gefangenenwagen
einstieg, schreite mich ein Polizist an: „schweig du Scheissindianerin
!““.
Die „Chepa“ blieb ein Jahr und drei Monate
eingesperrt, denn sie war auch für terroristische Beteiligung
und für den Brand des Fundo Poluco Pidenco angeklagt. Sie streitet
aber diese Anklagen ab.[…].
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Mireya Figueroa Araneda
(Frauengefängnis, Temuco):
Mireya ist eine 42 Jahre alte Mapuche Cheffin. Sie ist dem Terrorismus
und der Beteiligung am Brand des Fundo Poluco Pidenco des Unternehmens
Mininco, der am 19. Dezember 2001 stattfand, angeklagt. In diesem
Brand wurden 100 Hektare Bäume verbrannt. Mireya wartet schon
seit einem Jahr im Gefängnis, ohne dass es bis jetzt zu einem
Urteil kam. […].Für das Gericht von Collipulli ist Mireya
eine Aktivistin.
Im Gefängnis, sagt sie, bekam sie Diabeetis,
erhöhten Blutdruck und eine schwere Depression die sie nicht
überwindet. Ihr Ehemann und ihre Kindern leben in der Mapuche
Gemeinschaft von Tricauco, in Ercilla, die schon mehrere Konflikte
mit der Forestal Mininco hatte. Mireya sagt, ihre Familie könne
nur ein Mal pro Monat zu Besuch kommen, da jede Reise 10’000 Pesos
kostet. Sie braucht selbst jeden Monat 25’000 Pesos um Medikamenten
zu kaufen. Es gibt in dieser Zone keine Wohltatinstitution die den
Gefangenen Medikamente kauft, erklärt ein Polizist.
„Mein Familiennahmen ist nicht Mapuche, weil
die Generation meiner Mutter, die heute 75 Jahre alt ist, den Nahmen
ändern musste, um sich vor dem Rassismus zu schützen“.
Mireya ist in Ercilla geboren, in der Gemeinschaft von Collico.
Sie hat Ihren Vater nie gekannt. Sie weiss nicht einmal, wer er
ist. Ihre Mutter war alleinstehend mit vier Kindern. Sie (Die Mutter
oder Mireyda : Ist nicht klar) wanderte nach Concepción aus
und arbeite am Morgen als Aufwartefrau und Tagesmutter, und am Nachmittag
verkaufte sie Früchte und Gemüse.[…].
Mireya versteht Mapudungun (Sprache der Mapuche) sehr
gut, kann aber nicht flüssig sprechen: „Da wir in Concepción
lebten, war es schwer die Kultur zu bewahren. Meine Mutter erzählte
uns aber die Geschichten, die sie von ihren Grosseltern gehört
hatte, von dem Leiden unseres Volkes als die Spanier kamen, von
der Pazifikation der Araucanía wodurch unsere Vorfahren ihr
ganzes Land verloren.[…]
In der Schule, in Concepción, erinnert sich
Mireya, wurde sie immer wegen ihren Mapuche Gesichtszügen ausgelacht.
„ […]. Sie studierte im Kaufmännischem Lyzeum von Concepción
und wurde Reiseagentin. Jedes Jahr erwartete sie mit Unruhe die
Ferien, um nach Collico zu reisen und dort die Gemeinschaft wieder
zu treffen. Aber auch um ihren damaligen Verlobten zu sehen, Oscar
Queipo Toledo, mit dem sie jetzt schon 22 glückliche Jahren
verheiratet ist. „Er ist von der Mapuche Gemeinschaft von
Tricauco, wo er ein medizinischer Dienstleistungsberuf in der Landklinik
praktiziert.“
Sie war glücklich in Tricauco, züchtete
Tiere, kultivierte ihren Garten, verkaufte Eier, Gemüse, Blumen.
Sie bekam drei Kinder: Oscar, 20, Priscila 16, Josselyn, 12. Daneben
kümmerte sie sich auch um ein viertes Kind, das mit 12 Jahren
von seiner Familie wegkam, weil diese zu arm war um es zu ernähren.
„Es hatte eine chronische Bronchitis Krankheit. Ich pflegte
es während sechs Jahren im Regionalspital[…]. Obwohl ich
nicht seine biologische Mutter bin, gab ich ihm viel Liebe und gab
Alles was ich konnte, um es zu retten. Heute ist das Kind bei uns“.
Mireya genügte es aber nicht, glücklich
in ihrem Familienleben zu sein: „Ich sah meine Gemeinschaft:
sie war sehr arm, vernachlässigt von der Regierung. Ich gründete
Werkstätten, um die Frauen auszubilden : Keramik, Weberei,
Konfektionskleidung, Konserven, Ernährung, usw.“ Mireya
erzählt, ihre Gemeinschaft sei dank dem Gesetz der CONADI gegründet
worden. Die Werkstätten wurden von den Organisationen der Regierung
untergestütz: PRODEMU, INDAP, FOSIS. „In den Mapuche
Gemeinschaften wird man erst Leiterin, wenn man durch Arbeit Respekt
erhaltet hat. Die Leute sahen meinen sozialen Willen, meine Neigung
zu helfen und sie nannten mich Sekretärin der Gemeinschaft“,
sagt sie stolz.
Vor zwei Jahren, im Dezember 2001, konnte ihr ältester
Sohn Oscar nach Cuba verreisen, um dort Medizin zu studieren. „Ich
wusste, dass ich kein Geld hatte, um meinem Sohn ein Studium in
Chile zu bezahlen. Als langjähriges Mitglied der Kommunistischer
Partei schaffte ich es, ihm ein Stipendium für Kuba zu beschaffen“.
Seit sie im Gefängnis ist, konnte Mireya ihn aber weder sehen,
noch mit ihm kommunizieren. Während sie von ihrem Sohn spricht
weint sie. „Sie klagten uns für einen Brand im Fundo
Poduco Pidenco an. Aber am Tag des Brandes war mein Sohn in Temuco,
um eine Prüfung zu bestehen, und ich war im Sitz der Kommunistischen
Partei, um alle Schritte zu unternehmen für das Stipendium
meines Sohnes“.
Sie braucht eine Minute, um sich zu beruhigen. Die
Polizeibeamten nähern sich. Sie warnen mich : die Notizen die
ich über dieses Gespräch genommen habe, werden später
untersucht. Mireya wird nervös aber spricht weiter. Sie erzählt,
Leute ihrer Gemeinschaft bezeugten, dass sie am Brand teilgenommen
habe. „Ich habe acht Jahre mit der Regierung gearbeitet. Unsere
Gemeinschaft wurde von dem Mininco Unternehmen infiltriert. Unsere
Gemeinschaft zerteilte sich politisch und religiös in zwei
Parteien. Die Zeugen stammen von der infiltrierten Partei. Sie haben
diese Geschichte erfunden, sie sagten ich sei Aktivist, weil viele
Leute mich zu Hause besuchen kamen. Unsere Gruppe diskutierte mit
der Regierung. Zwei Wochen vor meiner Festhaltung traf ich die Behörden
und wir unterschrieben ein Protokoll, in dem sie uns versprachen
uns zu helfen, mehr Hektaren zu kaufen. Das war eine öffentliche
Versammlung….Ist das Terrorismus ?“ Die Universität
hat bestätigt, dass ihr Sohn an diesem Tag eine Prüfung
schrieb. Das Gericht behauptet aber, dies sei nicht bedeutend. „
Es gibt keine Justiz für Mapuche. Wir haben uns nicht an dem
beteiligt, wofür wir angeklagt sind. Das Einzige wofür
man mich anklagen kann ist kommunistisch zu sein in einer Demokratie,
und dass mein Sohn in Kuba studiert“.
Sie erzählt, ihre Gemeinschaft verhandelte mit
Forestal Mininco. Das Unternehmen gab ihnen 75 Hektare Land zum
kommerziellen Gebrauch. „Man muss sich aber an die Geschichte
dieses Landes (Poluco Pidenco) erinnern. Der Staat gab es meiner
Gemeinschaft in 1969, während der Bodenreform. Wir waren im
Besitz des Landes bis 1977. Die Diktatur hat uns das Land, die Häuser
und die Ernten weggenommen. Alles. Und jetzt bezeichnen sie uns
als Terroristen. Mein Volk versteht das nicht. Der Terrorismus wird
von dem Staat praktiziert. Dieser kriminalisiert uns, nur weil wir
verlangen was wir seit 100 Jahren fordern“.
Das Gefängnis hat die Gesundheit von Mireya so
stark bedroht, dass sie viele Medikamente einnehmen muss, um die
Strapazen durchzuhalten. Ihr Fall ist so repräsentativ, dass
Amnesty International, sowie der Vertreter der Menschenrechte der
Vereinigten Nationen, Gladys Marín und lokale Abgeordnete
der CONADI sie im Gefängnis besucht haben: „ Nie vorher
wurde ich eingesperrt. Ich fühle mich nicht wohl hier. Ich
stehe morgens um sechs Uhr auf, höre dem Vogelgesang zu, räume
mein Bett auf und bete in der Mapuche Sprache. Der Tag ist sehr
lang wenn man so einsam ist. Ich musste meine Tochter aus der Schule
nehmen, so dass sie mich zu Hause ersetzen kann. Ich leide als Mapuche
Frau, die ihre Kinder nicht sehen darf. Ich kann nicht einmal meinem
Sohn in Kuba schreiben, weil ich Angst habe, ihn zu implizieren.
Sollte ich ein unrechtes Strafurteil erhalten, werde ich es als
Opfergabe für mein Volk ansehen. Eines Tages werden wir frei
sein “. |

Angélica Ñancupil:
In Nancahue, auf dem Weg nach Chol Chol, steht das kleine Haus der
Familie Ñancupil. Mercedes, die Grossmutter, 92 Jahre alt,
Aída, die Tochter und Angélica die Grosstochter, 29.
Drei alleinstehende Frauen, die von einer Hektare Land mit Garten,
einigen Hühnern und Schweinen leben. Es gibt kein fliessendes
Wasser. Nur seit vier Jahren haben sie Elektrizität.
Der Mann von Aïda ist vor 15 Jahren gestorben.
Aïda hat vieles geopfert um ihre Kinder zu erziehen: Juan Carlos,
der Älteste, ist Ingenieur. Angélica hätte bald
interkulturelle Schullehrerin (Mapuche Kultur und Sprache) werden
sollen. „Ich konnte die Prüfung im Januar nicht bestehen,
da die Universität nicht akzeptieren wollte, dass die Polizei
mit mir kam“, lacht sie.
Sie lernte die ersten Worte Mapudungun mit ihrer Grossmutter
Mercedes. Sie spricht aber die Sprache nicht flüssig, erklärt
sie. Ihre Beteiligung an der Mapuche Bewegung fing in der Universität
an. Sie wurde Leiterin und lebte in einem Mapuche Studentenheim,
wo sie ihren Partner José Llanquileo kennenlernte. Angélica
und José sind angeklagt, Sprecher der Coordinadora Arauco
Malleco (CAM) zu sein, der radikalsten Organisation der Mapuche
Bewegung, der man eine paramilitärische Fraktion zuspricht.
Die Regierung betrachtet sie als eine illegale und terroristische
Organisation. „ Das Wort Terrorist ist Unsinn für die
Mapuche, die nicht einmal Waffen besitzen […]. Das ist komplett
übertrieben“, sagt Angélica: ihre einzige Beteiligung
in der Bewegung war, die „politischen Gefangenen“ zu
besuchen, und Aktionen zu organisieren um Alimente für die
Gemeinschaften aufzufinden.
Sie hatte einen Arbeitsvertrag und verdiente einen
Lohn als Supervisorin von interkulturellen Projekten der Fundación
de Desarrollo Campesino (Stiftung für Landwirtschaftsentwicklung),
als sie im Dezember 2002 verhaftet wurde. Die Polizei verhaftete
gleichzeitig mehrere Verantwortliche der CAM, unter denen sich auch
ihr Partner, José Llanquileo, befand. Er wurde angeklagt
für einen Brand. Das Haus in dem sie beide wohnten wurde von
dem Gericht in Temuco als „Casa de Seguridad“ (Haus
für Untergrund Aktivitäten) bezeichnet.
Angélica darf ihren Partner nicht besuchen.
Sie war vier Monate im Gefängnis von Temuco mit Mireya Figueroa.
Nach einem Hungerstreik von 35 Tagen im April, stütze sich
aber das Gericht auf humanitärische Gründe und stellte
Angélica unter Hausarrest. Heute darf sie nicht weiter als
50 Meter vom Haus weggehen. Sie muss eine Bewilligung haben, um
dem Arzt zu besuchen. Sie besucht ihn fleissig: wegen des langen
Hungerstreiks kriegte sie Magenprobleme, hohen Blutdruck, fühlt
sich oft schlecht und hat Kopfschmerzen. „Mit dem Streik wollte
ich die Missbräuche in den Gemeinschaften denunzieren. Ich
verlangte die Befreiung aller politischen Mapuche Gefangenen, sowie
eine rechte und transparente Justiz“.
Angélica sagt, sie fühle sich wegen ihrer
Kosmovision (Weltanschauung) verschieden gegenüber anderen
jungen chilenischen Frauen. „Wir glauben, dass der Mensch
ein Teil des Mapu (Erde) ist. Wir respektieren die Erde und die
Schätze die sie uns gibt, ohne sie auszubeuten. Unser Wohlstand
ist nicht materiel sondern vollständig“.
In der Schule in Temuco, schämte sie sich wegen
ihrem Nahmen und ihrem Gesicht, weil die Anderen sie als „Indianerin“
anschrieen. „Wir wurden diskriminiert […]. Sie denkt, die
Chilener haben keine feste eigene Identität. „Die Huincas
(Leute die nicht Mapuche sind) wollen immer verschieden sein als
das, was sie eigentlich sind. Sie imitieren immer ausländische
Traditionen“. Ein assimilierter Mapuche, wie der Abgeordnete
Francisco Huenchumilla, repräsentiert uns nicht. „Er
denkt das er uns helfen kann mit seiner Position. Ich bin aber überzeugt,
dass er seine Leute und Prinzipien verkauft. Anstatt die Missbräuche
zu bekämpfen, verneint er sie. Die Megaprojekte der Forstwirtschaft
führen die Invasion unseres Landes weiter während ein
Mapuche wie Huenchumilla sich mit seinem Namen daran mitbeteiligt“.
[…].
Sie sieht ihre Zukunft nicht klar: „Dieser Prozess
garantiert uns nichts. Die Richter hören unseren Rechtsanwälte
nicht zu. Die Justizreform erlaubt den Richtern, uns in Untersuchungshaft
zu behalten während einer langer Zeit, ohne dass es Beweisstücke
gegen uns gibt“. |