26 November 2010
Natividad Llanquileo in Berlin:
Deutsche Parlamentarier werden Gerichtsprozesse gegen die politischen Gefangenen der Mapuche in Chile beobachten
Quelle: http://www.elciudadano.cl/
Übersetzung: Alina

Radio CORAX sprach mit Natividad Llanquileo.
http://radio.mapuche.nl/audio/1_175.m3u
http://radio.mapuche.nl/
Natividad Lanquileo, eine der Sprecherinnen der politischen Gefangenen der Mapuche hat einen vollen Terminkalender mit Treffen mit Parlamentariern, politischen Organisationen, Menschenrechtsorganisationen und der Presse in nur 2 Tagen in Berlin absolviert.
Während ihrer Europareise mit den Stationen Paris, Brüssel, Amsterdam, Berlin und Genf klagt die Mapuche-Sprecherin die nicht gehaltenen Versprechen der chilenischen Regierung an, die getroffen wurden um den Hungerstreik der indigenen Gefangenen zu beenden.
Sie bittet um internationale Beobachter für die Gerichtsprozesse gegen 17 Mapuche, die am 8. November 2011 im Gerichtshof von Cañete begonnen haben.
Llanquileo hatte drei Treffen mit den deutschen Abgeordneten Ingrid Hönlinger (Die Grünen), Thilo Hoppe (Die grünen) und Ulla Jelpke (Die Linken).
Die Parlamentarier waren überrascht, als Llanquileo sie über die aktuellen Prozesse informierte, welche auf der Basis des Anti-Terror-Gesetzes vorangetrieben werden und unter anderem anonyme Zeugen und einen Prozess vor einem Militärgericht zulassen.
„Es scheint, dass die chilenische Regierung, die eine Nicht-Anwendung des Anti-Terror-Gesetzes gegen Mapuche in Aussicht gestellt hat, ihr Versprechen nicht einhält,“ fasste die Abgeordnete Jelpke zusammen. Der Abgeordnete Thilo Hoppe unterstreicht die Wichtigkeit von internationalen Instanzen, um Regierungen in ihrem Umgang mit indigenen Völkern zu beobachten. “Natividad Llanquileo hat mir erklärt, dass der UN-Referent sowie die Interamerikanische Kommission für die Menschenrechte die chilenische Regierung für die Anwendung des Anti-Terror-Gesetzes und die Militärjustiz gegen die politischen Gefangenen der Mapuche kritisiert haben.”
Die Abgeordnete Ingrid Hönlinger verkündete nach der Anhörung von Llanquileo, dass eine Reise nach Chile geplant werde, um an den Gerichtsprozessen teilzunehmen.
Abgesehen von dem Treffen mit den Abgeordneten traf sich Llanquileo mit Anwälten des
European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) und nahm an einer Veranstaltung des Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika teil. Außerdem wurde sie unter anderem von der taz, Lateinamerika Nachrichten, Deutschlandfunk, Radio Corax und Radio Berlin Brandenburg interviewt.
Natividad Llanquileo war über das große Interesse in der deutschen Hauptstadt überrascht. „Ich habe mich mit Leute getroffen, die sehr gut über die Situation der Mapuche Bescheid wissen. Für uns ist die Solidarität und die internationale Beobachtung fundamental, um endlich den Diskriminierungen und den Unregelmäßigkeiten während der Gerichtsprozesse ein Ende zu bereiten.“
Heute kommt Natividad Llanquileo in Genf an und trifft sich mit großen internationalen Institutionen wie der UNO und der OIT.
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