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12 november 2007 Die Blockade der Mapuche einer Ölfirma in der argentinischen Provinz Neuquén hat wegen einbehaltener Investitionen angeblich 340 Arbeitsplätze zerstört. Nun fungieren die Entlassenen als Paramilitärs gegen die indianische Gemeinde, die für den Erhalt ihrer Kultur und der Natur kämpft… PuelMapu: PARAMILITÄRS GREIFEN MAPUCHE AN PARAMILITÄR IN PICUN LEUFU KOMMUNIQUE ZUR SITUATION In einem aktuellen Kommunique klagen die Gemeinde und die CMN die lokale Justiz der Provinz an, die in Artikel 53 der Provinzverfassung festgeschriebenen Rechte der Mapuche zu missachten. Ebenso verletzt werden laut den Indigen@s der Art. 75 der Nationalen Verfassung, die Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation sowie die letzte UN-Erklärung zu Indigenen Rechten. "Die Ölgewerkschaft hat, um die Gewalt und Intoleranz zu schüren, offensichtlich ihre Killer geschickt, damit sie die Interessen der Ölindustrie verteidigen". Belastet wurde auch Richterin Blanco, die Schutzmassnahmen abgelehnt hatte, die von der Mapuchekonförderation vorgeschlagen worden waren. "Damit hat Blanco die Entscheidung aufrechterhalten, dass die Ölindustrie eindringen und unser Leben tödlich zerstören darf", so die Mapuche. Das Kommunique endet mit der Ankündigung einer Demonstration zur Unterstützung der Forderungen der Indigen@s.. MAPUCHE ALS ARBEITSPLATZGEFÄHRDER ?! Die Ziviljustiz hat von der Gemeinde der Mapuche gefordert, den Zugang zu dem Werk, den sie seit mehr als 60 Tagen blockiert, freizugeben und die Arbeiten der Piedra del Águila S.A. zuzulassen. Das Unternehmen seinerseits hat aufgrund der Blockade der Mapuche Investitionen von mehr als 4,5 Millionen Dollar in der Region von Picún Leufú eingefroren. Gemeinsam mit der Ölfirma schätzt die Provinzregierung, dass hieraus in direkter Weise bereits mehr als 340 Arbeitsplätze verloren gegangen sind. Seit Ende Oktober ist der Faktor der Arbeitsplatzverluste Teil der praktizierten Diskreditierungsstrategie, um die Position der Mapuche zu brechen. Am 25. hatte eine Gruppe von Personen vor dem Rat von Picún Leufí für die Entlassenen protestiert und am 27. war aus dem selben Grund die Route 237 lahmgelegt worden. Angesichts der sich wiederholenden Proteste am 05. November verbreitete der Mapuche-Rat des Zentrums der Region des CMN ein Kommunique, in dem er seine Position klarstellte: AUS DEM KOMMUNIQUE Die Gemeinden des Volks der Mapuche, die der Invasion der Ölfirmen und der Wirtschaftspolitik der Provinz,-und Nationalregierung ausgesetzt sind, wenden sich an die Gesellschaft von Neuquén, wachsam zu sein, gegenüber einer Arbeit, die gestützt wird von skrupellosen PolitikerInnen, zu denen auch die Führenden der Gewerkschaften zählen, die nur sektorielle Interessen wahrnehmen und sich weigern zu erkennen, was das Volk der Mapuche der Welt zeigen will: Den Raub der Öleinnahmen und die Zerstörung der Umwelt, die auf unserem Territorium geschieht. Sie behandeln uns, als ob wir stupide wären, wenn sie uns anlasten, dass die Konsequenzen unserer Rechteforderung, Prekarität oder die Gefährdung der Arbeitsquelle seien. Wir sind abolut vom Recht der Menschen auf Arbeit überzeugt und haben gleichzeitig soziale,-und arbeitsrechtliche Forderungen überall in der Provinz erhoben. Aber wir sagen der Petrolera Piedra del Águila und dem Provinzstaat: Hier steht nicht das Recht auf Arbeit zur Debatte. Was wir Mapuche zur Diskussion stellen, ist das höchste Recht von allen: nämlich das RECHT AUF LEBEN. Oder ist dieses etwa nicht betroffen, wenn wegen eines Dutzend Arbeitsplätzen, gegen das Leben und die Kultur eines ganzen Volkes gehandelt wird?! ÖLFIRMEN: RECHT AUF ARBEIT ODER RECHT AUF LEBEN "Sie beschuldigen uns, gegen die Entwicklung und den Fortschritt zu sein; aber was für eine Art von Entwicklung bietet sich uns mit diesem Modell? Die ABHÄNGIGKEIT VOM ÖL, der sichere Tod unseres Volkes? Schwermetalle im Blut, ohne die Möglichkeit, sich davor zu schützen? Wir wollen ENTWICKLUNG, aber nicht auf Kosten unserer Leben und nicht, indem künftige Generationen verurteilt werden. Das durchdringt das Leben der Mapuche. Den weitgreifenden Effekt sehen wir am Klimawandel, der Wüsten; aus dem zeitlichen Rhythmus fallende Regenfluten verursacht und schreckliche Dürren; Unwetter oder Überschwemmungen hervorbringt. Die Ölindustrie und ihre Aktivitäten sind mit die Hauptverursacher dieser Klimaveränderungen. Aber es ist nie die Rede davon, dass diese irrationale Aktivität das Grundlegendste des WAJMAPU vergiftet, nämlich die Basis unserer Ernährung und unseres Ökosystems. Ein genauso schädliches Element ist die Verwendung der Einnahmen aus der Ölausbeutung. In Nachbarländern wie Bolivien und Ecuador gehen die Lizenzgebühren zu 90% an den Staat. Hier jedoch lassen die Ölkonzerne nur ganze 12% im Land. Zu diesem Hohn kommt hinzu, dass wir die Schuld auf uns nehmen sollen, Dutzende von Arbeitsquellen in Gefahr zu bringen! In Bolivien und Ecuador aber waren es die Urvölker, die die Debatte in diesem Bereich ausgelöst haben, bis die Gesellschaft reagiert hat. Wir müssen Aufmerksamkeit schaffen, damit die Gesellschaft von Neuquén, die die einzige Hoffnung auf Veränderungen ist, reagiert und sich unserem Kampf anschliesst. Wir glauben nicht an die politische Führung und ebensowenig an die gewerkschaftliche. Wir glauben an die Bevökerung und ihre Sozialen Organisationen, die eine neue INTERKULTURELLE Beziehung schaffen wollen, um zu verhindern, dass man uns fortlaufend beraubt und vergiftet und dass weitere Kriege Armer gegen Arme provoziert werden. Neben den genannten Anklagepunkten der Verletzung unserer festgeschriebenen Rechte, der Autorisierung der Ölfirma, zum Eindringen in unser Territorium und der rassistischen Weise, in welcher der von uns gefordete Schutz versagt wurde, benennen wir gleichzeitig: Die tragischen Konsequenzen, die durch die Ölausbeutung entstehen und die andere Lebewesen, IXOFIJ MOGEN, erleiden, ebenso wie wir Personen, pu ce, als Teil der Biodiversität. Unterstützt/unterstützen Sie die Klagen der engagierten Mapuche-Gemeinden! Comunidad Mapuce Wentru Trawel Leufu ( Quelle: http://euskalherria.indymedia.org/eu/2007/11/43264.shtml ) Argentinien wird zudem nicht nur im Ölsektor von Auslandfirmen ausgebeutet: MULTIS MACHEN WAS SIE WOLLEN UND VERURSACHEN EINEN TARIFANSTIEG IN ARGENTINIEN Gerade sieben Tage nach der Wahl wurden bereits die ersten Teuerungen angekündigt: Die Tarife für die Öffentliche Dienste und Preise für Agrokraftstoffe werden von 15 bis 35% erhöht. Die spanische Endesa und Gas Natural sind nur zwei von mehreren Firmen, die nach vier Jahren Stabilität, durch die 20%tige Preissteigerung bei Elektrizität und Gas für die Haushalte, eine Gewinnmaximierung verbuchen werden. Nach der Finanzkrise 2002, wurden die Preise, mit Ausnahme für die Industrie, nicht mehr angeglichen. Jetzt hingegen sind auch die Haushalte von den Teuerungen betroffen. Offiziell heisst es bislang, dass nur die besser Gestellten zur Kasse gebeten würden und zwar langsam und stufenweise; "den Minderbemittelnden werde jedoch weiterhin nur ein Sozialtarif berechnet". Konkret sind im Verlauf der vergangenen Woche die Gebühren der KFZ-Versicherungen um 35%, die Taxigebühren um 20% und die Medikamentenpreise für PrivatpatientInnen um 24% abgehoben worden. Ebenso die Preise angezogen haben Repsol-YPF und andere Ölfirmen, die im Gegensatz zu früher, nicht von der Regierung gebremst wurden. Ein Liter Superbenzin kostet 0,53 Euro und würde auf 0,66 Centavos angehoben werden. (Falls hier die Ziffern irgendwie falsch übersetzt sein sollten, bitte korrigieren: La gasolina súper vale 0,53 euros el litro y se iría a 0,66 centavos). DAS PHANTASMA DER HYPERINFLATION Während, laut der Regierung, 2007 das Bruttoinlandsprodukt um 9% mehr angestiegen sein wird, als von unabhängigen ÖkonomInnen geschätzt, ist dennoch sicher, dass die epedemische Gefahr der Hyperinflation in Argentinien nach wie weiterbesteht. 1989 war das BIP z.B. um unglaubliche 5000% angewachsen… Freie Übersetzungen: tierr@ LINKS: MAPUCHE -ARTIKEL 3 WO HUNGERSTREIK LINKS ZUM THEMA ÖL-ABHÄNGIGKEIT mehsprachig: www.oilwatch.org São Paulo: Tote in der Ethanolproduktion ZU ARGENTINIEN: Argentinien: Zanon in Gefahr – 2007 |